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223 Gottes süße Liebe

Text: Ernst Moritz Arndt (1769-1860).  •  Mel. Nr. 140: Darf ich wiederkommen.

1. Gottes süße Liebe, Gottes Vaterherz ziehe meine Triebe alle himmelwärts! Unten sind nur Tränen, ist nur eitel Lug, ungestilltes Sehnen, Täuschung nur und Trug.

2. Unten ist nur Mühe, wann’s am besten ist, Hader spät und frühe, daß man dein vergißt. Alle gleich den Blinden tappen ungewiß, können dich nicht finden in der Finsternis.

3. O du reiche Quelle, Brunnen jeder Lust, mache mir es helle, hell in Aug’ und Brust! Ziehe, süße Liebe, mich hinauf zum Licht, alle meine Triebe, all mein Angesicht!

4. Gottes Liebe, ziehe mich in dich hinein, daß ich dir erglühe wie ein Himmelsschein, daß dein Geist mich zieret bräutlich für die Zeit, wenn ich werd’ geführet in die Herrlichkeit!