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269 Hehr und heilig ist die Stätte

Text: nach August Hermann Niemeyer (1754-1828).  •  Eigene Melodie.

1. Hehr und heilig ist die Stätte, wo die Frommen zu dir flehn. Laß, so oft ich sie betrete, mich, o Herr, dein Antlitz sehn. Überall, wohin ich seh’, fühl’ ich deines Geistes Näh’. Doch die Welt und ihr Getümmel trübt mir meinen Blick zum Himmel.

2. Von dem Irdischen geschieden, von dem Ewigen erfüllt, find ich hier den hohen Frieden, der des Geistes Sehnsucht stillt. An dem Strom der Erdenlust darbet doch zuletzt die Brust, und es wird dem Herzen bange bei des Lebens wildem Drange.

3. Hör’ ich hier der Andacht Lieder, dünkt es mir ein Engelchor. Sink’ ich bang und zagend nieder, hebt der Glaube mich empor. Bruderlieb’ erfüllt mein Herz, es vergißt der Kränkung Schmerz, seh’ zu den geweihten Hallen ich die Mitanbeter wallen.