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331 Eins ist not! Ach, Herr, dies eine

Text: Johann Heinrich Schröder (1667-1699).  •  Eigene Melodie.

1. Eins ist not! Ach, Herr, dies eine lehre mich erkennen doch. Alles andre wie’s auch scheine, ist ja nur ein schweres Joch, darunter das Herze sich naget und plaget und dennoch kein wahres Vergnügen erjaget. Erlang’ ich dies eine, das alles ersetzt, so werd’ ich mit einem in allem ergötzt.

2. Seele, willst du dieses finden, such’s bei keiner Kreatur! Laß, was irdisch ist, dahinten, schwing dich über die Natur! Wo Gott und die Menschheit in einem vereinet, wo alle vollkommene Fülle erscheinet, da, da ist das beste, notwendigste Teil mein ein und mein alles, mein seligstes Heil.

3. Nun, so gib, daß meine Seele auch nach deinem Bild erwacht! Du bist ja, den ich erwähle mir zur Heiligung gemacht. Was dienet zum göttlichen Wandel und Leben, ist in dir, mein Heiland, mir alles gegeben. Entreiße mich aller vergänglichen Lust, dein Leben sei, Jesus, mir einzig bewußt!

4. Drum auch, Jesus, du alleine sollst mein ein und alles sein. Prüf, erfahre, wie ich’s meine, tilge allen Heuchelschein! Sieh, ob ich auf bösem, betrüglichem Stege, und leite mich, Höchster, auf ewigem Wege! Gib, daß ich nichts achte, nicht Leiden, nicht Tod, nur Jesum gewinne! Dies eine ist not.