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373 Meine Sorgen, Angst und Plagen

Text: unbekannt (um 1700).  •  Mel. Nr. 269: Hehr und heilig ist die Stätte.

1. Meine Sorgen, Angst und Plagen laufen mit der Zeit zu End’. Alles Seufzen, alles Klagen, das der Herr alleine kennt, wird, gottlob! nicht ewig sein. Nach dem Regen wird ein Schein von viel tausend Sonnenblicken meinen matten Geist erquicken.

2. Meine Saat, die ich gesäet, wird zur Freude wachsen aus. Wenn die Domen abgemähet, so trägt man die Frucht nach Haus. Wenn ein Wetter ist vorbei, wird der Himmel wieder frei. Nach dem Kämpfen, nach dem Streiten kommen die Erquickungszeiten.

3. Wenn man Rosen will abbrechen, muß man’s leiden ruhig still, daß uns auch die Dornen stechen. Es geht alles, wie Gott will. Er hat uns ein Ziel gezeigt, das man nur im Kampf erreicht. Will man hier das Kleinod finden, so muß man erst überwinden.

4. Gottes Ordnung stehet feste und bleibt ewig unverrückt. Sein’ erwählten Hochzeitsgäste werden nach dem Streit beglückt. Israel behält den Sieg nach geführtem Kampf und Krieg. Kanaan wird nicht gefunden, wo man nicht hat überwunden.